LSG Bocholt blickt zurück auf ein nicht ganz einfaches Jahr

Vorausschauen und Planen sind nicht nur im Cockpit, sondern auch im Vereinsbetrieb wichtig. Aus diesem Grund rief der Vorstand der Luftsportgruppe Bocholt seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung.

In anderen Zeiten zum Jahresanfang stattfindend, traf man sich aus bekannten (Pandemie-) Gründen mitten in der Segelflugsaison.

Neben der Änderung der Geschäftsordnung, die den Einstieg in die Fliegerei jetzt durch die Abschaffung der Aufnahmegebühr noch deutlich erleichtert, wurde auch über die weitere Erneuerung der „Hardware“ diskutiert. Es geht hier um die Anschaffung neuer Winglets für ein Segelflugzeug, welches für den Streckenflug eingesetzt wird. Diese veränderten Flügelenden stehen für besseres Gleiten und einfacheres Flugverhalten dieses Seglers und wurden neu entwickelt. Außerdem steht eine Neuanschaffung eines Flugzeuganhängers zur Disposition, da der bisherige in die Jahre gekommen ist.

Im Rückblick auf die Saison 2020 fällt auf, daß trotz zwischenzeitlichen Flugverboten und erschwerten Bedingungen die Begeisterung für das Hobby groß ist. So wurden mit den 5 Vereinsflugzeugen fast 900 Starts absolviert und etwa 280 Stunden geflogen, einige Streckenflüge über bis zu 500km wurden erfolgreich beendet. Außerdem haben sich mehrere Neuzugänge für die Flugausbildung entschieden, wozu auch ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Bocholt beigetragen hat.

Es wurde ein gebrauchtes Schulungssegelflugzeug angeschafft, welches mit etwa 600 Arbeitsstunden grundüberholt wurde. Es ist eine ASK 18, sehr begehrt auch in anderen Vereinen und mit viel Glück über „Beziehungen“ erstanden. Diese Maschine wird nicht nur von Schülern, sondern auch von den Mitgliedern mit Flugschein gerne geflogen und ist häufig am Himmel über Bocholt zu sehen.

Über das Förderprogramm „Moderne Sportstätten“ des Landes NRW bekam der Verein Zuschüsse, um endlich das marode Dach der Werkstatt am Wachtelschlag in Bocholt zu erneuern. Mit den Monatsbeiträgen von 31 Euro als „Flatrate“, also ohne zusätzliche Kosten, sind solche Investitionen ansonsten nur schwer zu stemmen.

Feierlich wurde es anläßlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Werner Enk. Als langjähriges Mitglied war er nicht nur am Eigenbau der Seilwinde und des Vereinsheims maßgeblich beteiligt, sondern auch in der Werkstatt und als Fluglehrer unermüdlich im Einsatz. Sein Fachwissen und seine Begeisterung für die Fliegerei suchen Ihresgleichen.

Der größte Schritt in Richtung Pilotenschein ist sicherlich der erste Flug alleine, ohne „lästige Kommentare von hinten“, also vom Fluglehrer. Dieses Ziel erreichten vor kurzem Yannik Elsinghorst (24) und Olaf Eiting (14). Überglücklich stiegen beide nach geglückter Landung aus ihrem Flugzeug und das sogar am gleichen Tag! Drei Flüge alleine mussten sie absolvieren, danach war die A-Prüfung bestanden.

Beim Aktionstag Sport und Kultur im Langenbergpark werden die Bocholter Segelflieger wieder anwesend sein, ansonsten besteht die Möglichkeit, einmal ins Segelfliegen „reinzuschnuppern“, Kontakt ist über die Website lsg-bocholt.de immer möglich.